In einer pluralistischen und multikulturellen Gesellschaft wird mit Recht die Forderung erhoben: Es müssten alle Kulturen, ihre Traditionen und Lebensarten gleichwertig und mit gleicher Aufmerksamkeit behandelt und gewürdigt werden. Erst dann könne statt von Assimilation und Ausgrenzung von Integration und Teilhabe gesprochen werden. Diese Auffassung vertreten viele, die Weltoffenheit und Diversität per se gutheißen. Für sie ist diese Sichtweise so selbstverständlich, dass man diese ihrer Meinung nach gar nicht weiter thematisieren müsste.
In diesem Beitrag möchte ich folgende grundsätzliche Frage stellen: Darf es in einer pluralistischen Gesellschaft eine dominante Kultur geben? Wenn ja, was wäre zu unternehmen, dass alle Menschen, egal welcher Kultur, sich dieser zugehörig fühlen oder zuordnen, ohne dass ihre Grundrechte und Teilhabechancen verletzt werden.